Selbstbestimmte, nachhaltige Entwicklung statt Entwicklungshilfe

Wir helfen nicht, sondern machen Menschen stark, selbst aktiv zu werden. Nur das verändert Strukturen und löst Probleme dort, wo sie entstehen, an den Ursachen. Die Maximen unseres Handelns beruhen auf christlichen Grundwerten wie Solidarität und Eigenständigkeit und leiten unsere Arbeit vor Ort.

Acht Begriffe, die unser Engagement für nachhaltige Entwicklung und Gerechtigkeit erklären

Begleiten

Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern und Partnerinnen machen wir uns mit Menschen und Gemeinschaften auf den Weg.

Indem wir Anteil an ihrem Alltag nehmen, lernen wir die Lebensumstände, Probleme, Stärken, Gedanken und Sorgen der Menschen kennen. So werden wir vertrauenswürdige Partner, auf die sich die Menschen einlassen und verlassen können. Gruppen und Einzelne begleiten wir systemisch und marschieren nicht einfach vorweg. Denn das Ziel ist selbstbestimmte Entwicklung, bei der die unterschiedlichen Gruppen selbst Verantwortung und Initiative übernehmen.

Bestärken

Unsere Teams machen Menschen und Gemeinschaften stark – von innen nach außen.

Wir fördern vorhandene Werte, Strukturen und Initiativen. Wir ermutigen die Menschen, ihr Leben kreativ und verantwortungsbewusst zu gestalten. Durch die Vermittlung konkreter Fähigkeiten und Kenntnisse sowie die Stärkung von Identität und Rechten gestalten sie ihre eigenen nachhaltigen Entwicklungskonzepte und verbessern ihre Lebensqualität tiefgreifend.

Befähigen

Unsere Fachleute vor Ort vermitteln Fähigkeiten für selbstbestimmte, nachhaltige Entwicklung.

Durch kontinuierlichen Dialog, Coaching und vielfältige Bildungsangebote erwerben die Menschen theoretische und praktische Fertigkeiten. Damit steigern sie die Lebensqualität und Planungssicherheit in ihren Gemeinschaften und ermöglichen den Erhalt und die verantwortliche Nutzung der natürlichen Ressourcen. Das ermöglicht gelingendes Leben.

Bewahren

Gemeinsam mit unseren Partnern und Partnerinnen ermutigen wir Menschen, ihre Identität zu entfalten, ihren Lebensraum zu schützen und ihn schonend zu nutzen.

Nach jahrhundertelanger Diskriminierung schämen sich viele Dorfbewohner:innen für ihre Wurzeln, was oft auch zur Zerstörung der Natur führt. Wir vermitteln den Menschen Stolz und Freude an ihrer eigenen Identität und bestärken sie darin, diese weiterzuentwickeln. Sie entdecken den Wert ihres Lebensraumes aufs Neue und lernen, dass wirtschaftliche Entwicklung und Naturschutz sich nicht ausschließen. In Peru bewahren wir unser eigenes 200 Quadratkilometer großes Mein Regenwald-Naturschutzgebiet und in Kenia stärken wir das kommunale Naturschutzgebiet Mara Siana Conservancy. 

Systemisch und interdisziplinär

Im Netzwerk von Chance e.V. arbeiten wir systemisch und interdisziplinär. Das ist wichtig, weil nur so das volle Potential nachhaltiger Entwicklung erreicht werden kann.

Durch diese Vielschichtigkeit schaffen wir eine hohe Effektivität, denn jede durchgeführte oder geförderte Maßnahme entfaltet ihre Wirkung in mehreren Bereichen. Das führt dazu, dass mit einer einmaligen Investition gleich mehrere Ziele erreicht werden. Wenn wir zum Beispiel eine Dorfgemeinschaft befähigen, ihre Landrechtskonflikte zu lösen, fördert das nicht nur die Landrechte, sondern auch den sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaft, die aktive Partizipation von Frauen, die Stärkung der Identität und des Selbstwertgefühls der Dorfbewohner:innen, ihre wirtschaftliche Entwicklung und den Erhalt der Wälder und Ökosysteme auf ihrem Land. Es ist zwar nur eine Investition, die eine Maßnahme ermöglicht, durch die aber vielfältige Ziele erreicht werden. 

Partnerschaftlich

Im Netzwerk von Chance e.V. engagieren sich Peruaner, Kenianer und Deutsche gemeinsam als interkulturelles Team gleichwürdiger Partner:innen.

Wir arbeiten nicht als klassische Hilfsorganisation, sondern als „Familie“, als Ort der Begegnung sowie als internationale Schnittstelle, an der Menschen unterschiedlicher Hintergründe gemeinsam aktiv werden für nachhaltige Entwicklung, Würde und Gerechtigkeit in einer Welt, in der auch unsere Kinder und Enkel noch leben können. 

Nachhaltig

Unter Nachhaltigkeit verstehen wir Handlungsprinzipien zur Nutzung vorhandener Ressourcen, bei denen die Nutzung das jeweilige System als Ganzes, seine wesentlichen Eigenschaften, seine innere Stabilität und natürliche Regenerationsfähigkeit nicht behindert oder unmöglich macht.

Es geht um bewusste, bewahrende und verantwortliche Nutzung von Ressourcen, ganz egal ob es sich um ökologische, menschliche, soziale, kulturelle, wirtschaftliche oder finanzielle Ressourcen handelt. Wir gehen achtsam mit den uns anvertrauten Mitteln um. Gleichzeitig fördern wir intelligente Entwicklung, die die Bedürfnisse heute lebender Menschen, künftiger Generationen und der natürlichen Schöpfung in Einklang bringt. Wir fühlen uns dabei dem christlichen Prinzip der Nächstenliebe gegenüber Mensch und Schöpfung sowie den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Agenda 2030 verpflichtet, die wir durch unsere Projekte umsetzen. 

Ganzheitlich

Der Mensch bildet eine Einheit aus Körper, Seele und Geist. Er ist ein einmaliges, mit Kreativität begabtes Geschöpf und integrativer Bestandteil seines Lebensraumes, der Erde. Er lebt in einem Netz wechselseitiger sozialer, ökonomischer und ökologischer Beziehungen.

Wir fördern nachhaltige Entwicklung, indem wir Menschen und Gemeinschaften in ihrem Kontext begleiten und bestärken. Unsere interdisziplinäre, facettenreiche Arbeit umfasst deshalb so unterschiedliche Bereiche wie Land- und Menschenrechte, dörfliche Selbstverwaltung, psychologische Begleitung und Coaching, Kulturförderung, Bildung, Armutsbekämpfung und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sowie Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.

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